„Tango Argentino Berlin“, eine Buch-Trilogie
Er riecht noch nach Druckerschwärze, der erste Band aus der Serie „Tango Global, Die Buchreihe zu einem weltweiten Phänomen“… gerade eben ist er erschienen, und soll hiermit kurz präsentiert werden:
Tango in Berlin, Band 1: Lokale Themen-Schwerpunkte Tango in Berlin – Geschichten zur Pionierzeit und Tango am Rio de la Plata/ Buenos Aires und Montevideo“, ISBN 978-3-86906-698-1, mit 188 Seiten, zahlreichen Abbildungen in Schwarz/Weiss, als Taschenbuch erschienen im Allitera-Verlag in München, Dezember 2014, herausgegeben von Ralf Sartori.
Ein kleiner Auszug aus der anregenden Kapitelliste:
Carlos Perez und Rosa Forte/ Über die Essenz des Tango, Interview von Ute Neumaier, Buenos Aires
Judita Zapatero, Stuttgart, Vize-Weltmeisterin Tango Salon 2003, Interview von Ute Neumaier, Buenos Aires
Hier tanzt der normale Mensch!, Klaus Hympendahl
Die Deutschen, das Bier, der Tango und der Candombe, Juan Dietrich Lange
Diktatur und die Renaissance des Tango im Exil, Ralf Sartori
Die Wiederkehr des Tango nach Europa, Juan Dietrich Lange
Im Angesicht des Tango, Jörg Buntenbach
Tango in China, Martin Flurschütz
Nur dieser eine Moment, Klaus Hympendahl
Wie in alten Zeiten, Maria Schmitt
Von einer, die auszog, den Tango zu lernen, Karin Klug
Tango für Blinde? Ein Tanz der Innerlichkeit, Martina Schrötter, Ralf Sartori
Führungswechsel: Von der Kunst des Folgens, Susanne Langer
Darf ich bitten?, Susanne Langer
Band 1 Tango in Berlin kann ab Mitte Dezember 2014 regulär im gesamten deutschsprachigen Raum über den Buchhandel bezogen werden, oder weltweit über www.amazon.com. Bestellungen sind auch direkt und versandkostenfrei möglich bei Ralf Sartori unter unter 0049/ (0)89/ 56 48 37 oder o172/ 827 55 75 oder per Mail unter nymphenspiegel@aol.com.
Band 2 erscheint im Dezember 2015 und befaßt sich, daran anknüpfend, mit der weiteren Ausbreitung des Tango in Berlin und erzählt anekdotenreich dessen Geschichten weiter.
Band 3 (Dezember 2016) zeigt in einer umfangreichen Collage dann ein möglichst dichtes Gewebe an Momentaufnahmen der gegenwärtigen Tangoszene in Berlin.
Weitere Infos: Tango Buch
„Tango macht glücklich. Coole Tipps für durchtanzte Nächte“
Wer zum Tango will, wird sich früher oder später mit den Regeln und Gepflogenheiten, den Hintergründen und der Philosophie dieses komplexen, vielschichtigen Tanzes auseinandersetzen müssen – und wollen. Es kann also nie zu früh sein, sich das Buch von Susanne Köb zu Gemüte zu führen – spätestens, wenn man die ersten Fettnäpfchen erfolgreich hinter sich gebracht hat, weiß man, was man daran hat!
Die Autorin, Jahrgang 1961, in Wien zuhause, hat sich die Mühe gemacht, in verständlicher Weise zu erklären, was der Laie oft nicht mal ahnt bzw. sich nicht zu fragen getraut. Allein die Tango-Etikette nimmt satte 40 Seiten (!) in Anspruch – ob es dabei um die äußere Erscheinung, die Spielregeln bei einer Milonga, gute Manieren, Flirten, Auffordern usw. geht… jeder Punkt wird in einfachen, klaren Worten abgehandelt, auch scheinbare Nebensächlichkeiten, die – einmal erlebt – dann doch zur großen Wunderfrage anwachsen können.
Susanne Köb greift in 19 Kapiteln Aspekte auf wie beipielsweise: wie finde ich passende Kurse und Lehrer, die Sprache des Tango, über das Üben, die verschiedenen Tango-Stile, Dresscode und Schuhe, Tangotourismus, Musik interpretieren, innere Einstellung und äußere Haltung, der Tanzdialog und noch einiges mehr. Sie beschreibt auch grundlegende Tango-Schritte/Figuren (mit Fotos untermalt) wie Grundschritt, Kreuz, Ocho, Giro, Boleo etc.
In Summe ein gut lesbares Buch mit vielen wertvollen Tipps, ein guter Ratgeber und wichtiges Nachschlagewerk, das gerne in der hauseigenen (Tango-)Bibliothek Platz finden darf.
Einige letzte Sätze greife ich aus dem Schlußkapitel (19) heraus:
„Mein Dank geht an alle Männer, die mit mir in respektvoller Weise getanzt haben. An alle, die mich zum Lachen brachten, die mich Bescheidenheit lehrten, die mich überrrascht haben beim Tanzen. An alle, die mich menschliche Wärme und männliche Zartheit spüren ließen“.
Köb Susanne: Tango macht glücklich. Coole Tipps für durchtanzte Nächte. agiledition, Wien, 2013. ISBN: 978-3-200-02983-5
„Tango fatal – Geschichten vom Tanz der Leidenschaft“
Es ist ein handliches kleines Büchlein in feinem Leineneinband. Prallgefüllt mit prachtvollen Erzählungen, die sich quer durch´s letzte Jahrhundert bis ins Heute, über Kontinente und durch Kulturen ziehen. Im Mittelpunkt: Der Tango Argentino. Herausgeberin Karin Betz, selbst begeisterte Tango-Tänzerin und DJ in Frankfurt am Main, hat eine bunte Mischung an Geschichten von bekannten und weniger bekannten Autoren zusammengetragen. Diese Vielfalt spiegelt auch gut die Bandbreite des Tango wieder, der sich in so unterschiedlicher Gestalt an unterschiedlichen Orten und in vielen Köpfen und Körpern eingenistet hat. Vom Finnen Mauri Antero Numminen stammt die erste Geschichte „Tango ist meine Leidenschaft“ (Auszug aus dem gleichnamigen Buch) – die skurrilen Schilderungen eines etwas sonderbaren Tango-Kauzes. Man findet Katrin Dorns „Tango in Berlin“, das die schwierige Suche nach einem geeigneten Tanzpartner heutzutage beschreibt, neben Henning Mankell („Die Rückkehr des Tanzlehrers“) und Julio Cortázar („Die Pforten des Himmels“), der als einer der bedeutendsten argentinischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts gilt. Pedro Orgambide ist mit einem Auszug aus „Ein Tango für Gardel“ vertreten und von Wolfram Fleischhauer gibt es eine Kostprobe aus seinem Tango-Roman „Drei Minuten mit der Wirklichkeit“. Jörg Krummenacher rundet die einzigartige Geschichtensammlung, die (tango-) trunken macht, ab mit seinem „Vollständig unvollständiges Alphabet des Tangos“.15 Erzählungen finden Platz in dem schmalen Bändchen, darunter auch – es soll hier nicht verschwiegen werden – ein Auszug aus „Villa Freud“ der Grazerin Christine Grän.
In einem aufschlussreichen Nachwort erzählt Herausgeberin Karin Betz noch ein wenig mehr über den Tango aus heutiger Sicht und darüber, dass sich in Europa derzeit „Nacht für Nacht geschätzte 50.000 Tänzer und Tänzerinnen in einer der zahlreichen Milongas, den Tangotreffpunkten, in den Armen“ liegen.
Abgerundet wird der feine Band von ausführlichen Biographien der einzelnen Autoren und Autorinnen. Fazit: ein Muss für jede/n Tangoliebhaber/in und ein guter Einstieg für Neugierige, die vom Zauber des Tangos erfahren wollen.
Für diejenigen, die wie ich anfangs schon gern auf die letzte Seite blättern, hier der letzte Satz (im Nachwort von Karin Betz):
„In den Armen des Nächsten beginnt der nächste Film“.
Betz Karin: Tango fatal – Geschichten vom Tanz der Leidenschaft. Unionsverlag, Zürich 2013. ISBN 978-3-293-00461-0
„Drei Minuten mit der Wirklichkeit“
… nennt sich ein dicker Schmöker von Wolfram Fleischhauer. Auf über 550 Seiten erfahren wir hier einiges aus der Zeit der Militärdiktatur in Argentinien und deren nahezu unüberschaubare Verbindungen mit vielen anderen Staaten in Südamerika und Europa. Das Ganze ist eingebettet in eine wunderbare, dramatische Liebesgeschichte – die junge Balletttänzerin Guilietta trifft in Berlin auf den argentinischen Tangotänzer Damian und es funkt auf Anhieb. Doch dann verschwindet Damian von einem Tag auf den anderen und Guilietta begibt sich auf eine nicht ungefährliche Reise nach Buenos Aires, taucht ein in die Geschichte des Tangos und in die dunkle Vergangenheit des Landes, die auf seltsame Weise auch mit ihrer eigenen verknüpft zu sein scheint. Wir folgen ihr durch die Tangobars der Stadt, hören mit ihr die leidenschaftliche, berauschende Tango-Musik, erfahren Details über Positionen, Schritte und Figuren im Tango, erleben eine Millionenmetropole und die heute noch sichtbaren Zeichen einer gewalttätigen, blutgetränkten Vergangenheit. Die Geschichte fesselt von Anfang an, die Spannung wächst von Seite zu Seite. Für diejenigen, die es gar nicht aushalten können, sei hier noch der letzte Satz verraten:
„Sie war angekommen“.
Fleischhauer Wolfram: Drei Minuten mit der Wirklichkeit. Knaur Taschenbuch Verlag, München, 2002. ISBN 978-3-426-62256-8
SALSANGO…
… heisst ein deutsches „Lifestyle-Magazin rund um das Tanzen“… und einer der Schwerpunkte ist der Tango Argentino… in Deutschland, Österreich und der Schweiz… d.h. hier finden sich Tipps zu Milongas, Festivals, Tango-Kursen/Workshops, Konzerten, Tango-Bars und Tanzschulen… es gibt Infos über neueste Tango-CDs, Bücher, Tango-Shows, über Tango-Tanzpaare und Tango-Bands… und, und, und…
also: immer wieder mal reinlesen ins Magazin www.salsa-und-tango.de
P.s.: In den „Salsango-Specials“ gibt es auch ein längeres Interview mit der Tangotänzerin Anastasia Ferrer.
November 2013: Tangomanie in Europa
Genau vor 100 Jahren setzte in Europa die „Tangomanie“ ein, überall wurde Tango getanzt. Dies führte im November 1913 zum Tangoverbot für preussische Offiziere, siehe Spiegel-online berichtet .
Zeitschrift „el tango“
Seit zehn Jahren gibt es die Zeitschrift „el tango“ bereits… seit 2009 als eigenständiges ‚Revista Viena‘, herausgegeben vom Wiener Tango-Urgestein Otto Eder.
Erhältlich das ist das kleine, feine Magazin in Wiener Milongas, in der Buchhandlung König im Museumsquartier Wien oder direkt als Bestellung an: brigitte.belfin@gmail.com (ein Heft kostet 4 Euro)…
12 Hefte gibt es mittlerweile, die allesamt noch erhältlich sind… die Themenpalette reicht u.a. von „Tangoseligkeit im Walzerland“ über Literarisches von Peter Altenberg, Franzobel und Lydia Mischkulnig bis hin zu Diskussionen á la „Stellen Tangueras zu hohe Ansprüche?“… im aktuellen Heft (Nr. 12) geht es um den Tango als Weltkulturerbe („Weitergabe des Feuers oder Bewahren der Asche?“) und es gibt ein Interview mit Juan Camicha, Präsident der Asociación El Pial, Buenos Aires… unbedingt lesenswert!
Mehr dazu auf: www.satho-tango.at